17. Jhdt., Würzburg. Eisen. Länge 5,3 cm, Durchmesser des Typars 1,7 cm.
Der achteckige Schaft des schmiedeeisernen Petschafts ist schmucklos, das Typar zeigt das Zunftzeichen, drei übereinandergelegte Fische, mit den Buchstaben F. H. Z. W. ("Fischerhandwerk zu Würzburg").
Der erste datierte Nachweis des Zunftwappens steht in Zusammenhang mit dem Chorkruzifix der Pfarrkirche von St. Burkhard. Das Kruzifix, das aus dem Umkreis des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider stammt und wohl um 1520 entstanden ist, ist eine Stiftung der Fischerzunft. Im Jahre 1666, wie zwei Inschriftentafeln berichten, wurde es auf Veranlassung der Zunft restauriert. Bei dieser Gelegenheit wurde das Corpus Christi auf ein neues Kreuz übertragen. Das geschnitzte Wappen der Fischerzunft fand seinen Platz zu Füßen des Gekreuzigten. Ungewiß ist, ob es ein schon am ursprünglichen Kruzifix angebrachtes Zunftwappen ersetzte.
Auch das Petschaft, das leider nicht datiert ist, das aber sicherlich aus dem 17. Jahrhundert stammt, zeigt das Wappen der drei übereinandergelegten Fische. Dieses ersetzte das zuvor gebräuchliche Wappen der Fischerzunft, das sich erstmals auf einem Siegel an einer Urkunde aus dem Jahre 1373 nachweisen läßt. Es zeigt einen einzelnen Fisch, die Umschrift lautet: "S [igillum] PISCATORUM HERBIPOLEN[sium]" ("Siegel der Würzburger Fischer").
Literatur: Altertümer 1954, S. 30, 43 und Abb. S. 42, zum Kruzifix: S. 31-36; Saal und Sammlungen 1984, Kat. 3.